Montag, 26. September 2011
So war mein Wochenendtrip eigentlich nicht geplant… Trip zu den Aran Islands
Freitag nach Arbeit sollte es nach Ennis mit einem Kollegen gehen. Von dort wollte ich dann weiter mit dem Bus nach Doolin, wo sich mein Hostel befand. Auf dem Weg nach Ennis gab der Transporter, in dem ich mitfuhr, auf einmal sehr laute merkwürdige Geräusche von sich. Da wir nicht wussten von was das kam, hielt mein Kollege am Seitenstreifen an. Nur leider sprang das Auto dann nicht mehr an und so mussten wir einen anderen Kollegen anrufen und um Hilfe bitten. Er kam dann und hat uns versucht abzuschleppen. Nur die ersten 2-mal ist das Seil gerissen aber irgendwann hats dann mal geklappt und ich hatte ja zum Glück genug Puffer um meinen Bus zu bekommen. Eine Werkstatt war gleich um die Ecke und somit konnten wir dann nach ca. 1 Stunde endlich Richtung Busbahnhof fahren. Dort angekommen musste ich noch den richtigen Busparkplatz finden und warten. Zwischendurch wird man immer mal von neugierigen Iren angesprochen und ausgefragt. Ist eigentlich normal für hier aber sieht man mir an das ich Touri bin??
Die Busfahrt verlief eigentlich ohne Probleme und ich hab mir die tolle Landschaft angesehen. Im Hostel angekommen wurde ich von einem sehr netten Hostelbesitzer namens Karl begrüßt ( auch ein sehr typisch irischer Name :D) und herumgeführt. Ich habe mir mein Zimmer mit 2 Amerikanerinnen (schon etwas älter) und 3 Schweizerinnen geteilt ( diese habe ich nur leider nie gesehen :D ). Mit den Amerikanerinnen hab ich mich ne ganze Weile unterhalten und ihnen Dresden schmackhaft gemacht. Mach ich eigentlich schon die ganze Zeit hier. Wenn ich jemand treffe, der die Welt erkunden will dann empfehle ich einfach Dresden bzw. Deutschland.
Am nächsten Morgen habe ich dann auf Karl gewartet damit ich auschecken konnte und er war dann so lieb und hat noch mal bei dem Fährunternehmen angerufen ob den die Fähre wirklich fährt. Dann lagen 30 Minuten Fußmarsch vor mir. Die Sonne schien und es war eine herrliche Umgebung also hat mich das nicht sonderlich gestört.


Als ich den Ozean erreicht hab, sah ich schon den Seegang der nicht gerade wenig war.

Am Hafen angekommen wollte ich mir dann ein Returnticket kaufen aber das wurde mir verweigert. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Chef musste ich mich mit einem einfachen Ticket zufrieden geben. Er meinte nur das er Sonntag nicht garantieren kann das er fährt und somit verkauft er auch keine Karten… auch sehr nett.
Das Boot war ziemlich klein und viele Leute wollten mitfahren. Die Fahrt war alles andere als lustig. Wir haben jede Welle gespürt und mussten uns wahnsinnig festhalten. Ich bin ziemlich nass auf der Insel angekommen aber meine Reisekaugummis haben alle Arbeit geleistet. Nur einer Person ist schlecht geworden.

Auf der Insel begrüßte uns strahlender Sonnenschein. Besser hätte es nicht sein können. Ich hab schnell im Hostel eingecheckt damit ich meine ganzen Klamotten los kriege und dann hab ich mir den Fahrradverleih gesucht um ein Fahrrad auszuleihen. Der Verleiher empfahl mit die Küstenstraße lang zu fahren weil diese ja einfach wäre.

Nach einer Stunde stellte ich dann fest das er mich zum kurzen Stück der Insel geschickt hat und so musste ich umdrehen und die eigentliche Küstenstraße suchen. Er hatte den „Tipp“ nicht nur mir gegeben. Eine größere Gruppe von Mädchen drehte auch um. Als ich dann die richtige Strecke gefunden hatte, konnte es richtig los gehen.




Das Fahrrad wäre in Deutschland nicht fahrtauglich gewesen aber naja. An das Klackern bei jedem treten habe ich mich schnell gewöhnt und der harte Sattel wurde durch meine Jacke dann etwas gepolstert. Die Landschaft auf der Insel ist atemberaubend schön. Überall wo man hinsieht, sieht man den Ozean und Grüne sanfte Hügel mit Schafen, Kühen oder Pferden. Es war faszinierend und ich habe es genossen mit dem Fahrrad durch diese tolle Gegend zu fahren. Es war aber auch wahnsinnig anstrengend. An einem großen Strand machte ich kurz Halt und ruhte mich etwas aus.


Insgesamt war ich 4 Stunden mit dem Fahrrad unterwegs. Ich gab es zurück und konnte erstmal nicht mehr wirklich laufen, weil mir alles weh tat. Und ich hab mir nen Sonnenbrand geholt. Bissl braun bin ich auch geworden :-).Im Hostel bin ich dann auf meine Mitbewohner getroffen. Eine Kanadierin und ne Französin. Beide sehr nett. Mit der Kanadierin bin ich dann noch in die Pubs gezogen. War sehr schön und ich hab meinen ersten irish coffee getrunken. Sehr lecker sag ich euch. Muss ich mir mal in Deutschland zusammenmixen. Dazu gabs Livemusik und richtige Pubstimmung. Es war toll.
Am nächsten Morgen hab ich dann erstmal beim Fährunternehmen angerufen und mich nach der Fähre erkundigt. Es sollte alles planmäßig verlaufen. Auf der Insel war kein Wellengang zu erkennen, also freute ich mich schon mal. Die Fähre war etwas größer als die andere was sich dann am Ende glaube als ganz gut herausstellen sollte!!
Die Rückfahrt trat ich mit der Französin an. Die erste Strecke verlief eigentlich ganz ruhig und wenn mal ein paar Wellen waren, dann bin ich einfach mitgeschwungen.

Die Fähre legte dann einen kurzen Zwischenstopp auf der kleinsten Aran Island an. Dort tranken wir einen Tee zum aufwärmen und warteten dann auf die Rückfahrt. Eine große Gruppe Italiener stand mit am Hafen. Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, mussten die Italiener ganz cool sein und haben sich massenhaft Kotztüten besorgt. Die nächsten 40 Minuten waren die schlimmsten meines Lebens. Ich habe noch nie so einen starken Wellengang erlebt. Es war Wahnsinn. Das Boot hatte extreme Schieflagen das ich dachte wir kippen jede Sekunde um. Um mich herum haben sich fast alle übergeben. Die Italiener waren die ersten mit vollen Tüten! Die Crew hatte alle Hände voll zu tun die Leute mit Tüten zu versorgen und das Boot einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Ich war steif damit beschäftigt den Horizont zu beobachten. Nur das war nicht immer so einfach wenn man in nem Wellental war, denn da sieht man einfach nur mal überall Wasser um sich rum. Eine Gruppe mit jungen Kerlen von der Insel hat sich das Treiben ziemlich belustigt angesehen und gelacht. Eine Italienerin hat nur da gestanden und sich ganz schnell die Hand vor den Mund gehalten aber leider eine andere mit ihrem ganzen Erbrochenen getroffen. Und sie hielt es auch nicht für nötig sich zu entschuldigen oder sich mal sauber zu machen… Es stank abartig und war absolut nicht feierlich.
Als wir dann endlich nach 40 Minuten angekommen sind, hatte das Boot große Schwierigkeiten anzulegen und hat dafür 10 min gebracht bis wir sicher von Bord gehen konnten. Alle haben sich draußen erst einmal hingesetzt und Luft geholt. Es war ein Höllentrip!!
Wir wurden dann von Rentner begrüßt die wissen wollten wie die Fahrt war. Da konnte ich nur sagen, dass ich ihnen nicht empfehlen kann auf diese Boot zu gehen. Die nächsten Boottrips wurden nach unserer Bootfahrt auch abgesagt. Ein amerikanisches Pärchen hat uns dann noch zu Haltestelle gebracht und dann haben wir die Heimreise angetreten.
Ich werde diesen Trip nie vergessen aber mich kriegt hier keiner mehr in ein Boot!!

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